Welche Gründe gibt es, auszusteigen?

Im Leben eines jeden Menschen, der sich in rechtsextremen Umfeldern aufhält, tauchen früher oder später mehr oder weniger ausgeprägte Zweifel an der Richtigkeit des Tuns oder dem Sinn der Szenezugehörigkeit auf,

  • weil man rechtsextremen Weltbildern mehr und mehr weniger zustimmen kann,
  • weil man sich fragt, warum man, um Freundschaft, Anerkennung oder Zugehörigkeit zu bekommen, Dinge tun oder Sachen denken soll, die man eigentlich gar nicht mag.
  • weil man feststellt, dass die Vorstellungen vom eigenen Leben nicht mehr mit denen übereinstimmen, die in einem rechtsextremen Umfeld als normal gelten.
  • weil zusehends das Gefühl entsteht, in einem rechtsextremen Umfeld eingeengt zu sein.
  • weil man innerhalb der Szene Gewalt erfahren hat.
  • weil man als Rechtsextremist geoutet wurde und man deswegen Nachteile erfährt.
  • sich einer rechtsextremen Gruppe anzuschließen gleichzeitig auch bedeutet, sich von Anderen, die mit der rechten Szene nichts zu tun haben, abzugrenzen: Freundschaften zerbrechen, Vereinszugehörigkeiten stehen auf dem Spiel, in der Schule und auf der Arbeit wird man zunehmend weniger akzeptiert.
  • weil auffällt, dass man aus seinem rechtsextremen Umfeld heraus immer wieder straffällig wird, was ständig zu neuen Strafen führt und man einfach keinen Bock mehr darauf hat, ständig Stress mit der Polizei zu haben.
  • weil die Zugehörigkeit zu einem rechtsextremen Umfeld nicht hält, was sie einst zu versprechen schien.
  • weil durch die Zugehörigkeit unter dem Strich mehr Nach- als Vorteile entstanden sind.
  • weil die Szenezugehörigkeit nach und nach immer weniger Sinn zu machen scheint und sich einfach nicht mehr ‚richtig‘ anfühlt.
  • weil man vielleicht auch einfach keinen Bock mehr hat, Neonazi zu sein?!
  • weil die eigene Familie unter der Szenezugehörigkeit leidet.
  • und vielleicht noch vieles anderes mehr, von dem wir bisher noch keine Vorstellung haben?!